Klosterhof

Letztes Wochenende durfte ich gleich zweimal mit dem Himmel auf Tuchfühlung gehen. Einmal im Buddhistischen Kloster und das andere Mal auf 415m im Shanghai Finance Center.

Das Buddhistische Kloster befindet sich im Nord-Westen der Stadt. Für mich bedeute das eine Reise von 1,5 Stunden. Normalerweise bin ich nicht so spirituell veranlagt. Doch ich bin schon an anderen Religionen

interessiert und fand es auch spannend ein Kloster in der kapitalistisch-weltlich geprägten Metropole Shanghai zu besichtigen. *
Das Kloster ist knapp 100 Jahre alt und relativ klein. Es erstreckt sich über die Fläche der Größe eines Fußballfeldes auf dem 4 Gebäude mit verschiedensten Gebetsräumen und einem Hotel stehen. Die Highlights des Klosters sind der Gebetsplatz, die drei Bronze-Buddhas in dem Hauptraum und ein Buddha, der komplett aus einem Jade-Stein gefertigt ist.
Ansonsten ist das Kloster für mich eher enttäuschend ausgefallen. Es sind hier viele Reisegruppen unterwegs, die erst mir Führern durchgetrieben werden, um anschließend etwas in den mehreren Souvenir-Shops zu kaufen. Das Kloster erinnerte mich so etwas an ein Touri-Beduinen Dorf an dem es auch Tee und Schmuck gibt. Nur ohne Kamele reiten und Sand.

So war auch der “Gottesdienst” (Oder sagt man Buddha-Dienst? ;)) bei dem ich teilgenommen habe weniger von geistlichem Antlitz geprägt als von Kamerablitzen. Es wurde erst schön, als die meisten wieder uninteressiert denn Hauptraum verlassen haben und die Mönche weniger abgelenkt waren.

Das nächste Mal geht es lieber wieder in den Yu-Garden um Ruhe zu finden. Der ist auch weniger weit weg 🙂

Der zweite Himmlische Touch war etwas direkter 😉 Ich bin zur Aufsichtsplattform des Shanghai Finance Tower hoch gefahren. Er ist der zweithöchste Wolkenkratzer in Shanghai und ich liebe die Aussicht von solch einer Höhe. Von dort oben sieht alles so klein und unscheinbar aus. Die Autos unten sehen aus wie Spielzeugautos, die man sich am liebsten greifen und selbst durch die Häuserschluchten steuern möchte… Doch ich glaube Bilder sagen hier mehr als tausend Worte 😉

Auf dem Weg runter habe ich übrigens ein vegetarisch-chinesisches Restaurant gefunden. Das spontane Abendessen dort war sehr lecker! Es ist schön zu wissen, dass es hier so etwas auch gibt. Denn als Vegetarier hat man hier schon einen schweren Stand.

Bronzebuddha
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* Ich bin überrascht, dass trotz der weltlichen Ausrichtung des Kommunismus und der heute vorherrschenden kapitalistischen Ausdehnung in Shanghai religiöse Wurzeln noch immer gepflegt werden.
So wird das Kloster am Chinesischen Neujahrsfest von ca. 20.000 Menschen besucht, die für das nächste Jahr beten.

Ein weiteres Beispiel: In Deutschland gibt es immer wieder Berichte, dass den Christen ihre Feiertage wie Weihnachten verwehrt werden und die Ausübung der Religion behindert wird. Minderheiten, wie Christen haben in China allerdings schon ein gewisses Kontingent an Feiertagen, die in bestimmten Regionen auch für alle Zählen. Außerdem war ich überrascht, als mir ein Kollege die Kirche vor Ort zeigte und meinte, dass ich dort beten könne, weil ich ja Christ sei…

Ein Ticket zum Himmel, bitte!
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