„Wir freuen uns sehr, dass die Hessische Landesregierung jetzt den Weg frei macht, die Kitas zu öffnen“, erklärte Alex Wright vom Stadtvorstand der Grünen in Gießen. „Eltern von Kitakindern haben sehnlichst auf diesen Schritt gewartet. Sowohl auf seiten der Kinder, die ihre Spielkameraden vermissen, als auch von seiten der Eltern, die Kinderbetreuung und Homeoffice in Einklang bringen mussten, wird dieser Beschluss erleichtert aufgenommen. Es ist eine wichtige Entscheidung im Sinne der Chancengerechtigkeit und im Sinne der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“
„Wir gehen davon aus, dass das Sozialministerium bis zur geplanten Öffnung am 2. Juni altersentsprechende Konzepte entwickelt, die die Corona-Pandemie berücksichtigen“, ergänzte Klaus-Dieter Grothe, der auch Vorsitzender des städtischen Jugendhilfeausschusses ist. „Es ist klar, dass kleinere Kinder die bei Erwachsenen üblichen Hygieneregeln, insbesonderen den persönlichen Abstand, nicht einhalten können. Deshalb müssen in diesem Bereich andere Lösungen gefunden werden.“
Klaus-Dieter Grothe
Grothe verweist in diesem Zusammenhang auf die Erfahrungen skandinavischer Länder, insbesondere Dänemark und Island, in denen die Pandemie auch bei geöffneten Kitas als weitgehend zurückgedrängt gelten könne. „Das wichtigste Konzept ist die Betreuung in festen Gruppen. Weder Kinder noch Erzieher*innen aus diesen Gruppen dürfen sich in der Kita noch auf dem Außengelände mischen. Auf offene pädagogischen Konzepte soll und muss vorläufig verzichtet werden. Ebenso sollten die Eltern angehalten werden, sich nur mit den Familien zu treffen und Kontakte zu pflegen, die gemeinsam in einer Kitagruppe betreut werden.“ Mit diesen Regeln sei es möglich, die Infektion weitestgehend einzudämmen. In Island habe man nachweisen können, dass auf diesem Weg keine Infektion über die Kinder weitergegeben wurde. „Uns ist klar, dass so nicht eine Versorgung und Betreuung in dem Ausmaß gewährleistet werden kann, wie sie vor der Corona-Krise bestand,“ erläuterte Alex Wright. „Aber in der Abwägung der familiären Bedürfnisse und der Gefahr einer Ansteckung ist die Öffnung mit diesen Konzepten möglich und hilfreich.“