„Mit seinem abwechslungsreichen Programm abseits von Hollywood und Blockbustern verliert Gießen mit dem Kinocenter einen wichtigen Ort der Kunst und Kultur mitten in der Innenstadt.“, so der Grüne Spitzenkandidat zur Kommunalwahl Alexander Wright.
Laut Angaben des Betreibers war das Kinocenter bereits seit einigen Jahren ein defizitärer Betrieb, der auch ohne die Corona-Krise langfristig wohl nicht hätte überleben können. Nachdem das Kinogebäude nun abgerissen werden soll, werden hier Wohnhäuser sowie ein begrünter Platz und eine Tiefgarage entstehen.
„Wir bedauern sehr, dass das Kinocenter nicht weiter wirtschaftlich betrieben werden konnte. Dieser Fall zeigt uns deutlich, dass wir viel mehr in den Bereich der Kultur investieren müssen, damit seine Vielfalt erhalten bleibt. Eine wachsende Stadt braucht mehr Raum für Kultur und nicht weniger.“ stellt Sophie Müller aus dem Stadtvorstand fest.
Nachdem bereits andere kulturelle Institutionen in Gießen in den letzten Jahren geschlossen haben, sei es daher umso wichtiger auch neue Räume für Kultur zu schaffen. Durch die Einrichtung eines Kulturgewerbehofs in der Alten Feuerwehr soll gemeinsam mit Kulturschaffenden Künstler*innen, Musiker*innen, Autor*innen und vielen weiteren Kreativen Räume in der Innenstadt zur Verfügung gestellt werden.
Auch die Einführung einer Kulturflächenverordnung, die beim Neubau ab einer gewissen Größe eine Kulturnutzung verbindlich vorschreibt und von Teilen der freien Kulturszene Gießens gefordert wird, stehen die Grünen offen gegenüber. Bei den Fragen, ab wann eine solche Regelung greife und wie groß der geforderte Anteil kultureller Nutzung sein solle, müsse jedoch genau geprüft werden, was praktisch umsetzbar und rechtlich zulässig sei.
„Uns liegt die Gießener Kulturszene in all ihrer Vielfalt sehr am Herzen, weswegen uns dieser Verlust sehr schmerzt. Daher ist es uns auch weiterhin ein großes Anliegen, wo immer es geht kulturelle Räume zu erhalten, neue zu schaffen und die bunte Kreativszene Gießens in einem stetigen Austausch in ihren Interessen zu hören und zu vertreten.“ resümiert Wright.